viele nützliche Informationen zur Nationalen Schweizer Veloroute Nr. 2
  • Auf der Passhöhe des Oberalppasses.
  • Leuchtturm und Infocenter "Rheinquelle" auf dem Oberalppass.
  • Der Oberalpsee auf der Passhöhe des Oberalppasses.

Oberalppass

Der 2044 m hohe Oberalppass wurde zwischen 1862 und 1863 erbaut und verbindet den im Kanton Uri gelegenen Ort Andermatt mit der bereits zu Graubünden gehörenden politischen Gemeinde Disentis/Mustér. Auf der Passhöhe, die auf Wunsch ganz bequem mit der Matterhorn-Gotthard-Bahn (vormals Furka-Oberalp-Bahn) erreicht werden kann, befindet sich neben dem Oberalpsee und dem Restaurant "Piz Calmot" auch der "Leuchtturm Rheinquelle", der das einzige Exemplar seiner Art in der Schweiz verkörpert. Die Replik des Unterfeuers "Hoek van Holland", das lange Zeit über die Mündung des Rheins bei Rotterdam wachte, steht in unmittelbarer Nachbarschaft zum "Infocenter Rheinquelle", in dem Interessierte sich beispielsweise über den Vier-Quellen-Weg informieren können, der die Ursprünge von Reuss, Rhein, Rhône und Ticino (= Tessin) miteinander verbindet. Die eigentliche Quelle des (Vorder-)Rheins, der Tomasee, befindet sich allerdings etwas südlich des Oberalppasses in 2345 m Höhe und kann von der Passhöhe aus im Rahmen einer 4-stündigen, ca. 12 km langen Rundwanderung erreicht werden.

Der auf der Passhöhe des Oberalppasses gelegene Oberalpsee. Blick vom Parkplatz auf den Oberalpsee, der auf 2027 m liegt. Hinter dem See sind die aus Richtung Andermatt/Urserental kommende Straße und direkt parallel dazu die Eisenbahn zu sehen. Beide verlaufen im Bereich des Sees zum Schutz gegen Lawinen und Steinschlag in einer Galerie. Hinter dem See erheben sich in der Bildmitte der Brunnenstock und am rechten, oberen Bildrand der Schneehuenderstock.
Die Passhöhe des Oberalppasses mit dem Restaurant "Piz Calmot". Von Andermatt kann man per Velo, Postbus, Bahn oder Auto auf den 2044 m hohen Oberalppass hinauf fahren. Nach ungefähr 11 Kilometern und knapp 600 Höhenmetern erreicht man die Passhöhe, die auf der Grenze zwischen den Kantonen Uri und Graubünden liegt. Auf der Passhöhe gibt es das Restaurant Piz Calmot. Bei schönem Wetter kann man sich auf der Terrasse von der anstrengenden Auffahrt auf den Pass erholen und den schönen Ausblick auf die umliegenden Berge genießen. Das Piz Calmot hat auch ein paar Doppel- und Mehrbettzimmer.
Das Gasthaus Alpsu auf der Passhöhe des Oberalppasses. Ein weiteres Restaurant auf der Passhöhe ist das Ustria Alpsu (romanisch, Gasthaus Oberalp). Auf der windgeschützten Sonnenterrasse oder im Gastraum bietet es dem erschöpften Velofahrer Gelegenheit zur Erholung. Lokale Spezialitäten sind frische Bachforellen und Fruchtwähen mit Schlagrahm (ein flacher Blechkuchen aus Mürbeteig mit Früchten und Schlagsahne).
Schöner Blick auf die sommerlich grüne SkiArena Andermatt-Sedrun. Im Winter gehört das Gebiet um den Oberalppass zur SkiArena Andermatt-Sedrun. Es ist sowohl von Andermatt über Nätschen und Gütsch als auch von Sedrun über den Calmut durch mehrere Seilbahnen und Lifte erreichbar. Während der Pass Wintersperre hat und für Autos nicht passierbar ist, fährt die Bahn das ganze Jahr über und hält direkt an der Passhöhe.
Der Leuchtturm und das Infozentrum "Rheinquelle" auf der Passhöhe des Oberalppasses. Man staunt nicht schlecht, wenn man auf dem Pass den rot-weißen Leuchtturm erblickt! Er ist der verkleinerte Nachbau eines Leuchtturmes aus den Niederlanden. Das Original stand über 70 Jahre in der Nähe von Hoek van Holland an der Rheinmündung und ist heute im Museum Maritiem in Rotterdam zu sehen. Das Exemplar auf dem Oberalppass wurde 2010 in der Schweiz gefertigt und mit einem LKW auf den Pass transportiert. Er dürfte der einzige Leuchtturm in den Alpen sein! Er ist ein Werbeprojekt von Sedrun Disentis Tourismus und Schweiz Tourismus und soll die entlang des Rheins lebenden Menschen zum Besuch der Rheinquelle motivieren. Zwischen der Quelle und der Mündung in die Nordsee sollen es über 50 Millionen Anrainer sein. Wie viele bisher schon auf den Oberalppass gekommen sind, ist nicht bekannt.
Die „Stiftung Leuchtturm Rheinquelle“ wählt jedes Jahr außergewöhnliche Personen mit Bezug zum Rhein aus und verleiht ihnen den Ehrentitel „Leuchtturmwärter Rheinquelle“. 2017 war es der in den Niederlanden geborene Ted Scapa. Er lebt seit vielen Jahren in der Schweiz und hat sich als Maler, Sammler und Kurator einen Namen gemacht. Die ersten Leuchtturmwärter waren 2016 die holländische Komiker "Mini & Maxi".
Wer die Stiftung finanziell unterstützen möchte und mindestens 100.- Schweizer Franken spendet, bekommt einen eigenen Schlüssel zum Turm. Er oder sie kann dann jederzeit den Leuchtturm besuchen. Wer gerne fotografiert und ein kreatives oder originelles Foto vom Leuchtturm aufgenommen hat, kann am jährlichen Fotowettbewerb teilnehmen. Die besten Bilder werden ausgezeichnet und ausgestellt.
Gelber Wegweiser (u.a. zur Rheinquelle) auf der Passhöhe des Oberalppasses. Auf dem Oberalppass weist ein Schild darauf hin, dass die Rheinquelle beim See „Lai da Tuma“ zu Fuß in 3 ¼ Stunden zu erreichen ist. Wer die Wanderung durch alpines Gelände zur Rheinquelle machen möchte, sollte einen ganzen Tag einplanen. Auf der Wanderung durchquert man den Pazolastock, der direkt südlich vom Oberalppass liegt. Der höchste Punkt ist der 2378 m hohen Puoxas dil Lai. Am Ende eines steinigen Grates liegt die Badushütte. Sie wird von der Sektion Manegg des Schweizer Alpen Clubs (SAC) betrieben und ist von Juli bis September geöffnet. Von der Hütte geht es in 20 Minuten bergab zum Tomasee / Lai da Tuma. Der Bach, der aus dem cirka 100 m langen Tomasee fließt, trägt den Namen Rein da Tuma. Für den Rückweg zum Oberalppass kann man eine kürzere und einfachere Strecke wählen. Entlang der Ostseite des Pazolastocks ist man in ungefähr 1,5 Stunden wieder zurück an der Passhöhe. Die reine Wanderzeit für die gesamte Rundtour beträgt zirka 5 Stunden.
Auf dem Oberalppass kreuzt auch der regionale Wanderweg Nr. 85 „Senda Sursilvana“, der in 5 Etappen und über 110 km von Andermatt bis nach Chur führt.
Die am Ufer des Oberalpsees entlang laufende Bahnstrecke. Die Matterhorn Gotthardt Bahn betreibt die Bahnlinie über den Oberalppass. Der bekannteste Zug auf dieser Strecke ist der Glacier Express, der seit 1930 zwischen St. Moritz und Zermatt verkehrt. Er verbindet als touristische Bahn das Engadin mit dem Rhein- und Rhonetal und durchquert dabei die Kantone Graubünden, Uri und Wallis. Die gesamte Fahrt auf der 1000 mm Schmalspurbahn dauert ungefähr 11 Stunden. Die Bahn bewältigt zwischen Andermatt und dem höchsten Punkt am Oberalppass fast 586 Höhenmeter. Entlang des Oberalpsees verläuft die Bahn zusammen mit der Straße in einer Galerie. Die eigentliche Passhöhe unterquert die Bahn nach der Haltestelle Oberalppass in einem kurzen Tunnel.
Die Straße hinauf zum Oberalppass. Gleich hinter dem Gasthaus Ustria Alpsu beginnt die Abfahrt in Richtung Disentis. Die Straße wurde 2017 neu geteert und ist in einem sehr guten Zustand. Die Rhein-Route verläuft hier auf der Straße, aber es ist außer an den Wochenenden wenig Autoverkehr. Am Nachmittag liegen die ersten Spitzkehren schon im Schatten des Pazolastocks.
Der Oberalppass und die zu ihm hinaufführende Straße von Oberwald aus gesehen. Gleich zu Beginn der Abfahrt hat man einen schönen Ausblick. Rechts von der Bildmitte erkennt man den Wanderweg zur Rheinquelle beim Lai da Tuma, der an der Ostseite des Pazolastocks entlang führt. Der Berg auf der linken Seite ist der Piz Covradi (2614 m). An seinem Fuß ist deutlich ein Fahrweg zu sehen, der um den Berg herum und zum auf der anderen Seite gelegenen Stausee Lai da Cuverna führt.